Ein frischer Wind wehte durchs Frühlingskonzert
Blasorchester Eberstadt bot tolle Unterhaltung
Lich-Eberstadt (sch). Ein neuer Dirigent, neue Titel, neue Sänger, neue Moderatorinnen – aber ein interessantes, kurzweiliges Programm, wie man es vom Blasorchester Eberstadt kennt. Auch das 22. Frühlingskonzertam Sonntag, 21. April 2013 um 15:00 Uhr in der Eberstädter Mehrzweckhalle begeisterte die vielen Gäste, darunter Landrätin Anita Schneider.
Andreas Kühr hatte das Blasorchester im letzten August erst übernommen. So waren alle Musikanten in freudiger Erwartung auf die Frühlingskonzert-Premiere unter neuer Leitung, besonders Kühr selbst. Sein Ausspruch „Ich freu‘ mich drauf!“ wurde kurzerhand zum Konzertmotto. Und: Die intensive Probenarbeit hatte sich gelohnt, schnell sprang der Funke aufs Publikum über. Filmmusiken, Schlager und Evergreens wechselten sich mit volkstümlichen Titeln ab. Als Auftakt war der bekannte ‚St. Louis Blues‘ zu hören. ‚Ein Egerländer Traum‘, die ‚Gabi-Polka‘ und der beliebte ‚Böhmische Traum‘ stellten die volkstümliche Abteilung im ersten Teil. Frisch und unterhaltsam interpretiert wurde der einstige Henry-Valentino-Hit ‚Im Wagen vor mir‘ vom Gesangsduo Nele Michaelis und Jan Görlach. Die beiden konnten auch bei ‚Somethin‘ Stupid‘ und ‚Summer Wine‘, zeigen, wie gut ihre Stimmen harmonieren.
Dirigent Andreas Kühr bei seinem ersten Frühlingskonzert mit dem Blasorchester Eberstadt
Bei den Evergreens ‚Raindrops Keep Fallin‘ On My Head‘ und ‘I Just Called To Say I Love You’ kamen einige Zuhörer ins mitsummen. Warm ums Herz wurde sicher allen bei ‘Fang das Licht’: Die 10-jährige Sophie Schindler sang wunderschön diesen Schlager, gemeinsam mit ihrem Papa Thorsten. Charmant und humorvoll waren auch die Moderatorinnen Stefanie Rück und Nele Michaelis, die diese Aufgabe zum ersten Mal übernommen hatten und mit Bravour meisterten.
Nele Michaelis und Jan Görlach traten als Gesangsduo auf, hier mit ‚Im Wagen vor mir‘
Mit einem weiteren Highlight begann auch gleich der zweite Teil des Konzerts. Aus dem Film „Sister Act“ war der Soundtrack ‚I Will Follow Him‘ zu hören. Dazu bedarf es natürlich eines Chors. Und so trat der Gesangverein „Liederkranz“ Eberstadt gemeinsam mit dem Blasorchester auf. Den Solopart übernahm Chorleiterin Anne Christin Weisel. Tosender Applaus war der Dank des Publikums. Gleich noch etwas Neues gab es dann beim ‚Big Band Boogie‘. Posaune und Bariton-Saxofon hatten vom Dirigenten die Aufgabe bekommen, je ein Solo zu improvisieren. Und das bekamen die Brüder Jan und Jens Görlach echt gut hin.
Jens Görlach als Solist am Bariton-Saxofon beim ‚Big Band Boogie‘
Hits wie Swiss Lady, Sheila Baby und Piccolo Man waren in einem ‚Pepe Lienhard Medley‘ zu hören. Als weiteres Gesangsduo traten Hubert Müller und Thorsten Schindler bei den volkstümlichen Titeln ‚Dass ich Dich gerne mag, sag ich Dir jeden Tag‘ und ‚So ein schöner Tag‘ auf. Berufsmusiker und Schlagzeuger Andreas Kühr mag von Haus aus kein Blasmusiker sein, aber mit den volkstümlichen Titeln des Konzerts stellte er unter Beweis, dass er auch für diese Musikrichtung eine glückliche Hand hat. Die Halle wurde bis auf den letzten Kubikmillimeter mit Klang erfüllt, als Morricones voluminöses ‚The Ecstasy Of Gold‘ aus dem Western „Zwei glorreiche Halunken“ gespielt wurde.
Erinnerungen an Zirkus Renz‘ – Moritz Petersen ließ die Schlägel übers Xylofon fliegen.
Bekannte italienische Lieder waren im Potpourri ‚Ciao Italia‘ zu hören, bevor Jonas Weisel als Solist gekonnt mit den Löffeln zur gleichnamigen Polka klapperte. Der zweite Schlagzeuger Moritz Petersen trat zum letzten Titel des Konzertprogramms am Xylophon an und begeisterte mit dem Solostück ‚Erinnerungen an Zirkus Renz‘. Damit endete ein wirklich kurzweiliges und unterhaltsames Frühlingskonzert. Die Zuschauer klatschten, was das Zeug hielt, so dass nach der Zugabe ‚Wien bleibt Wien‘ auch der Liederkranz noch einmal auf die Bühne musste. Das Blasorchester zeigte im ersten Frühlingskonzert mit neuem Dirigenten neben Bewährtem auch viel Neues. Man spürte einen frischen Wind durchs Konzert wehen.